Auch in diesem Jahr werden sich die beiden Amnesty-Gruppen in Wuppertal am Familienfest des DGB am 1. Mai auf dem Laurentiusplatz beteiligen. Wir möchten uns in diesem Jahr im Rahmen der Mut Braucht Schutz – Kampagne anlässlich des 1. Mai für mutige Gewerkschafter_innen stark machen. Wir haben exemplarische Einzelfälle – diesmal aus dem Iran – vorbereitet, für die wir uns am Tag der Arbeit einsetzen wollen.
Der Iran hat den Pakt der Vereinten Nationen über bürgerliche und politische Rechte und über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte unterzeichnet, wonach jede_r das Recht hat, einer frei gewählten Gewerkschaft beizutreten oder eine Gewerkschaft zu gründen. Unabhängige Gewerkschaften sind im Iran aber immer noch nicht zugelassen.
Nach der islamischen Revolution im Iran waren freie Gewerkschaften zunächst ganz verboten. In Betrieben waren nur die „Islamischen Räte“ (Shora-ye Eslami) erlaubt, welche für die „Verkündigung und Verbreitung der islamischen Kultur“ zuständig sind und die Aufgabe haben, „Störungen und unerwünschte Vorfälle“ zu melden. Erst seit 2003 dürfen Arbeitnehmer_innen Gewerkschaften gründen oder ihnen beitreten, sie werden aber in der Realität unterdrückt und in ihrer Arbeit behindert. Unter den bestehenden Vorschriften können Islamische Räte und unabhängige Gewerkschaften nicht parallel in einem Betrieb vertreten sein. Trotz der Unterdrückung haben Arbeitnehmer_innen im Iran Vereinigungen und Organisationen gebildet, um u.a. gegen einbehaltenen Lohn und schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen zu protestieren.
Die drei iranische Fälle von mutigen Gewerkschafter_innen sind: Esmail Abdi, Sepideh Gholian und Esmail Bakhshi.
Für diese werden wir Unterschriften für ihre Freilassung sammeln.