Zum Jahreswechsel richteten sich die Sprecherin Pauline Rützenhoff und der Kassenwart Ulrich Wüsten an die Mitglieder und Sympathisanten der Gruppe 1226. Hier der Wortlaut des Schreibens:
Liebe Amnesty-Freundinnen und -Freunde,
als wir uns Anfang Februar 2020 trafen, um die neue Gruppen-Leitung und die Schwerpunkte für die kommenden Monate zu bestimmen, hat wohl keiner von uns geahnt, welche Entwicklung vor uns liegen würde.
Die letzte Aktion vor dem ersten Lockdown fand dann zum Internationalen Frauentag statt – am ersten Märzwochenende sammelten wir die Unterschriften für die iranischen Menschenrechtsverteidigerinnen, wahrscheinlich schon in einer dichten Aerosolwolke in der Elberfelder Fußgängerzone.
Danach haben wir auf elektronischem Wege versucht, die Briefe gegen das Vergessen weiter zu versenden, bis wir Ende Juli mit Hygiene-Maßnahmen wieder ein Treffen im Büro – gemeinsam mit der Hochschulgruppe – durchführen konnten.
Diese Treffen fanden sporadisch weiter statt, Ende September konnten wir am Tag der Kommunalwahl einen Info-Stand am Mirker Bahnhof durchführen, kurz darauf eine Mahnwache unter dem Motto „Leben retten ist kein Verbrechen!“.
Danach trafen wir uns nur noch per Video-Konferenz, der Lüntenbecker Weihnachtsmarkt wurde auch ein Corona-Opfer.
Ismail Abdi, der iranische Gewerkschafts-Aktivist, den wir als Gruppe mit Aktionen versuchen zu unterstützen, ist zur Zeit wieder in Haft. Er war durch eine Neujahrs-Amnestie im Frühjahr kurzzeitig freigelassen worden, musste aber nach wenigen Wochen wieder ins Gefängnis zurückkehren.
Wir werden ihn weiter mit Aktionen begleiten.
Wir wünschen uns sicher alle, dass wir in 2021 wieder aktiver werden können und uns nicht nur über das Internet austauschen können.
Euch wünschen wir viel Glück im Neuen Jahr, und bleibt gesund!
Pauline Rützenhoff und Ulrich Wüsten