Wer sich gewerkschaftlich engagiert, sich für faire Löhne und gerechte Arbeitsbedingungen einsetzt, lebt in vielen Ländern gefährlich. Dabei ist das Recht, Gewerkschaften zu bilden und ihnen beizutreten, in internationalen Menschenrechtsabkommen festgeschrieben. Dennoch werden weltweit Menschen, die sich für die Rechte von Arbeiternehmer_innen einsetzen, bedroht und strafrechtlich verfolgt. Deshalb setzt sich die Wuppertaler Amnesty-Gruppe zum Tag der Arbeit am 1. Mai wieder für Menschen ein, die sich für ihre und die Arbeitsrechte anderer einsetzen.
Der DGB Wuppertal wird am 1. Mai keinen Demonstrationszug und auch kein Familienfest (auf dem Laurentiusplatz) veranstalten. Amnesty Wuppertal verweist deshalb auf die Möglichkeit, sich via Internet für drei ausgewählte Kämpfer für Arbeitsrechte einzusetzen:
Jorge Pérez Ortega, Jorgito genannt, arbeitete als Reinigungskraft in einem Krankenhaus in Mexiko–Stadt. Ihm wurde keineausreichendeAusrüstung zur Verfügung gestellt, die ihn vor einer Corona–Infektion geschützt hätte. Als er öffentlich von dieser Situation berichtete, wurde er entlassen.
Mehran Raoofwurde wurde im Iran aufgrund seines Engagements für bessere Arbeitsbedingungen verhaftet. Seitdem sitzt er in verlängerter Einzelhaft im Evin–Gefängnis ohne Kontakt zu seiner engeren Familie oder einem Rechtsbeistand. Als iranischerund britischer Staatsbürger ist er außerdem in Gefahr, als „diplomatisches Druckmittel“missbraucht zu werden.
Li Qiaochu, Arbeitsrechtsaktivistin und Frauenrechtlerin in China, wurde am 6. Februar 2021 erneut festgenommen. Für sie hatte sich Amnesty auch letztes Jahr zum 1. Mai mit Erfolg eingesetzt.
Die Online-Aktionen für die drei Aktivist_innen finden sich unter www.amnesty.de/gewerkschaft.