08. Juni: Dan Yirga Haile stellt äthiopische Menschenrechtsverteidiger vor (City-Kirche Wuppertal)

Das Logo von EHRCO

 

Dan Yirga Haile ist Jurist und Menschenrechtsverteidiger und arbeitet seit 2006 für den EHRCO. Er leitet die Organisation als Geschäftsführender Direktor seit 2020.

Für die Aktivist_innen des EHRCOs war Menschenrechtsarbeit über Jahrzehnte nur unter schwierigsten Bedingungen möglich: Ihre Konten wurden eingefroren. Die Menschenrechtsverteidiger_innen erlebten willkürliche Inhaftierungen, körperliche Gewalt und, wie im Fall des 1997 erschossenen Vorstandsmitglieds Assefa Maru, sogar außergerichtliche Tötungen.

Erst mit dem Amtsantritt des amtierenden Premierministers Abiy Ahmed im Jahr 2018 besserten sich die Arbeitsbedingungen. Doch die Hoffnung auf eine langfristig positive Entwicklung wurde schnell getrübt: Auf den seit 2020 währenden Konflikts in Nordäthiopien, reagiert die Regierung landesweit mit Unterdrückung und Gewalt. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit wurde immer weiter eingeschränkt. Menschenrechtsorganisationen und Journalist_innen stehen unter Beobachtung.

Der EHRCO musste die Außenstelle in der Region Tigray schließen, die Mitarbeitenden müssen in ihren Formulierungen und Handlungen sehr genau prüfen, nicht als Regierungsgegner verstanden zu werden, weil sonst Inhaftierung und weitere Repressionen drohen. Gleichzeitig ist seine unabhängige Menschenrechtsarbeit vor dem Hintergrund des aktuellen bewaffneten Konflikts unverzichtbar. Der EHRCO ist die Stimme der Menschenrechte in Äthiopien.

https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/amnesty-menschenrechtspreis-2022-fuer-aethiopischen-menschenrechtsrat-ehrco